Am 15. September 2025 nahmen wir, die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte (Jg. 13, Dr. Farnung) und des PoWi-LK „Margot Friedländer“ (13c, Tufan), an einer Exkursion zur Gedenkstätte „Point Alpha“ an der hessisch-thüringischen Grenze teil, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert
wurde. Das Thema des Tages lautete „Grenze gestern – Einheit heute: 35 Jahre deutsche Wiedervereinigung – gemeinsam weiterdenken“, das für die deutsche Teilung und Wiedervereinigung stand.
Bei unserer Ankunft schien die Sonne, und die Stimmung war super. Wir wurden in fünf Gruppen eingeteilt und bekamen anschließend eine Führung durch die Gedenkstätte. Dort waren wir zuerst im Museum, wo wir viel über die deutsche Teilung und die Zeit des Kalten Krieges gelernt haben. Besonders spannend war das Modell über den Aufbau der Grenze und wie ein Atomkrieg durch ein falsches Signal
fast ausgebrochen wäre.

Danach liefen wir entlang der ehemaligen Grenze zum US-Camp. Auf dem Weg
konnte man noch die Spuren der Minen und den Beobachtungsturm sehen. Auf dem Weg zum Camp fing es stark an zu regnen, und alle wurden klatschnass. Trotzdem ließen wir uns die Laune nicht verderben, denn das Programm war spannend und abwechslungsreich.
Angekommen im US-Camp, besuchten wir mehrere Container, die alle unterschiedliche Themen zeigten. In einem ging es um das Zusammenleben zwischen den US-Amerikanern und den Deutschen, in einem anderen konnte man sehen, wie die Zimmer der Soldaten damals aussahen. Es war beeindruckend zu sehen, wie nah sich die beiden Systeme, Ost und West, geografisch waren und wie unterschiedlich sie doch lebten.
Interessant war, dass „Point Alpha“ ein militärisch extrem wichtiger Ort war, denn er lag an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen – also genau zwischen West und Ost. Außerdem war es der westlichste Punkt des sowjetischen Einflussgebiets. Man ging damals davon aus, dass, falls die Sowjetunion jemals den Westen angreifen würde, der Angriff hier beginnen könnte. Von diesem Standort aus hätte man nämlich schnell die Hauptstädte des Westens erreichen können. Dadurch wurde „Point Alpha“ zu einem der bedeutendsten Beobachtungsposten im Kalten Krieg.
Nach der Führung gab es Zeitzeugengespräche. In meiner Gruppe sprach ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundesgrenzschutzes, also der heutigen Bundespolizei. Er erzählte sehr anschaulich von seiner Arbeit an der Grenze und den damaligen Spannungen. Am lustigsten fanden wir allerdings, dass er den Mauerfall einfach verschlafen hatte.
Am Nachmittag trafen wir dann Stefanie Klee (CDU / MdL Hessen) und Michael Brodführer (CDU / Landrat Thüringen). Die anschließende Diskussion war ziemlich hitzig, denn es ging um aktuelle Themen wie die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Ost und West und darum, was Armut heute eigentlich bedeutet. Viele Schülerinnen und Schüler brachten eigene Gedanken ein und stellten kritische Fragen. Somit entstand ein spannendes Gespräch darüber, wie weit Deutschland 35 Jahre nach der Wiedervereinigung wirklich zusammengewachsen ist. Dabei wurde deutlich, dass die Einheit auch heute noch ein fortlaufender Prozess ist, der gesellschaftliches Engagement, Dialog und gegenseitiges Verständnis erfordert.
Trotz Regen und nasser Kleidung war der Tag insgesamt sehr lehrreich und eindrucksvoll. Wir haben nicht nur viel über die Geschichte der deutschen Teilung gelernt, sondern auch darüber, wie wichtig es ist, sich mit unserer gemeinsamen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die Exkursion bot nicht nur historische
Erkenntnisse, sondern auch die Gelegenheit, über Freiheit, Demokratie und Zusammenhalt in einem vereinten Europa nachzudenken.
Ein Tag, der zeigte, dass das gemeinsame Weiterdenken über Grenzen hinweg aktueller ist denn je.
Für die Organisation und Umsetzung der Exkursion bedanken wir uns herzlich bei der Konrad-Adenauer-Stiftung Hessen / Thüringen, insbesondere bei Frau Tanissa Conradi, sowie bei unserem Fachbereichsleiter Herrn Bok.



